Europas größter Hybrid-Coaster
Holzachterbahn auf polnisch
Allewelt spricht von „Höher, schneller, weiter“, wenn es um den Bau einer neuen Achterbahn geht. Viele scheinen dabei aber den restlichen Park außer Acht zu lasssen.
Nicht so das polnische „Energylandia“, welches sich in den letzten sechs Jahren aus einem Geheimtipp langsam aber sicher zum europäischen Hauptreiseziel achterbahn verrückter Fans entwickelt.
Vor gerade einmal sechs Jahren eröffnete der Park seine Tore. Hat seitdem jedes Jahr mindestens eine neue Achterbahn gebaut, und ist inzwischen mit gut 15 Achterbahnen auf dem sicheren Wege die Weltspitze zu erreichen.
Bereits für 2020 ist die nächste Eröffnung geplant, aber in 2019 eröffnete bereits der letzte große Meilenstein.
Ursprünglich für 2020er Saison geplant, hat man binnen weniger Monate einen komplett neuen Themenbereich im Mittelalter-Stil hoch gezogen und den wohl spektakulärsten Hybrid-Coaster Europas gebaut. Fast hätte man sich noch den Titel „erster Hybrid Coaster Europas“ geschnappt, wenn Walibi Holland nicht zwei Monate früher fertig gewesen wäre.
Wieso Hybrid-Coaster?
Offiziell bezeichnet Energylandia selbst die Bahn als „Holzachterbahn“ (Wooden Coaster), jedoch zählt sie so wie im niederländischen Walibi auch, mit zum sogenannten „Hybrid-Coaster“. Dieser basiert auf dem I-Box-Track des amerikanischen Achterbahn Herstellers RMC, welche damit bekannt geworden sind, dass sie bestehende Holzachterbahnen mit einem Stahltrack versehen (der sogenannten I-Box) und dadurch Überkopf Elemente auf bestehenden (und erweiterten Holzstützen) realisieren können.
Dass so etwas „hybrides“ nicht nur in der nachträglichen Veränderung, sondern auch vom Grund auf geplant und umgesetzt werden kann, zeigt nun Zadra.
Der neue Hybrid-Coaster zeichnet sich hierbei gerade durch den fast filigran und riesig anmutenden Lifthügel und vor allem, dem darunter liegenden „Inverted-Stall“ aus, welche die Gäste in rund 40 Meter Höhe auf den Kopf stellen.
Die Bahn selbst wird gestützt von einem riesigen Konstrukt aus Holzstützen, wie es auch bei klassischen Holzachterbahnen zum Einsatz kommt.
Der rote Stahltrack durchläuft dabei mehrfach dieses Holzgebälk und vollführt allerlei wahnwitzige Fahrelemente: Twists, Rolls, outside-banked-Turns und vor allem eine Menge Airtime sind mit von der Partie. Ach ja, die unfassbare Geschwindigkeit mit der die Elemente abgefahren werden, sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden.
Wir konnte bei unserem Besuch Ende September, gut eine Woche nach Eröffnung der Bahn, diese Bahn mehrfach ausgiebig testen. Sowohl bei strahlendem Sonnenschein als auch bei Regen. Wir waren begeistert.
Unfassbar was hier in kürzester Zeit und trotz widriger Wetterbedingungen, die sogar die Bahn teilweise im Aufbau zum Einsturz brachten, geschaffen wurde. Bei unserem ersten Besuch im Mai sah alles noch nach „Rohbau“ und Großbaustelle aus, aber bereits 3 Monate später erstrahlte der gesamte Themenbereich und die Bahn im vollendeten Glanze. Achja: Es sei erwähnt, dass Energylandia hier nicht nur Zadra, sondern direkt gleich drei neue Achterbahnen eröffnete 😉
Bereits für 2020 steht der nächste Coaster in den Startlöchern – Ein Multi-Launch-Coaster aus dem Hause Vekoma. Wir sind gespannt und werden jedenfalls kurz nach der Eröffnung davon berichten.
Technische Daten:
- 63,8 m hoch
- 90 Grad Gefälle bei der Runterfahrt
- 3 Inversionen
- Wagengeschwindigkeit max. 121 km/h
- Fahrzeit – 1 Minute und 50 Sekunden