Ein kleines Italien mitten in Spanien

Ferrari Land in Port Aventura

Italien mitten in Spanien – Ferrari Land in Port Aventura

 

Bereits im letzten Jahr haben wir Port Aventura in Spanien bei Barcelona getestet. Nicht zuletzt, um die damals mit 76 Metern höchste Achterbahn Europas, „Shambhala“ zu fahren. Allerdings sollte dieser Europarekord nicht von langer Dauer sein. Denn der Park plante sich selbst zu übertreffen. Mit „Red Force“, der nochmals über 30 Metern höheren und schnellsten Bahn unseres Kontinents. Bereits bei unserem letzten Aufenthalt lies der gewaltige Tophat die Dimensionen erkennen. So blieb uns standesgemäß als echte 8erbahnFreaks dieses Jahr nichts anderes übrig, als nach der Eröffnung von „Red Force“ dem sonnigen Süden erneut einen Besuch abzustatten. Und damit beginnt nun unser kleiner Reisebericht.

Meine Familie und ich nutzen das verlängerte Wochenende an Frohnleichnam, um nach Barcelona zu fliegen. Von dort aus gibt es eine Busverbindung in das rund eine Stunde entfernte Salou. Die Stadt in der Provinz Tarragona hat eine mittlere Größe und ist direkt am Mittelmeer gelegen. Allerdings sind wir nicht wegen Strandurlaub hier, das Objekt unserer Begierde ist Port Aventura mit dem neu angebauten Ferrari Land. Wie bereits letztes Jahr haben wir ein Hotel außerhalb des Parks gebucht. Dieses ist deutlich günstiger als die parkeigenen Hotels und liegt trotzdem in Laufentfernung. Der Blick aus unserem Zimmer ist schon einmal unbezahlbar. Der Tophat von „Red Force“ scheint zum Greifen nah.

 

Der Blick aus unserem Hotelzimmer – unbezahlbar!

 

Dummerweise müssen wir uns noch bis zum nächsten Tag gedulden, weil wir nur Eintrittskarten für zwei Tage vorgebucht haben. Für das Ferrari Land ist übrigens ein erweiterter Eintritt zu entrichten, mit einem „normalen“ Port Aventura Ticket bleibt der Zutritt verwehrt.

Am nächsten Morgen haben wir uns also auf dem Weg in’s Ferrari Land gemacht. Es hat einen eigenen Eingang vom Parkplatz aus. Eine Verbindung zwischen den beiden Parks existiert zusätzlich. Wir betraten mit den ersten Gästen den Park. Erst einmal wollten wir uns nicht mit Gucken und Staunen aufhalten, sondern widmeten uns mit großen Schritten dem Weg zu „Red Force“. Bei solch einer nagelneuen Bahn rechneten wir mit längeren Wartezeiten, deshalb wollten wir so schnell wie möglich zu deren Eingang. Der Plan ging auf, zu der frühen Stunde wies die Anzeigentafel nur zehn Minuten Wartezeit aus.

 

Eingang des Ferrari Landes – sehr modern gehalten.

Während wir uns anstellten – wo kommen die Leute vor uns eigentlich alle her – hatten wir erstmals Zeit das Theming der Bahn zu bewundern. Der gesamte Eingang ist modern in lackiertem Kunststoff gehalten. Natürlich überwiegen die klassischen Ferrarifarben rot, schwarz und gelb. Der eigentliche Einstiegsbereich der Station ist im Stil einer Formel Eins Box gestaltet. Überall liegen Ersatzteile und Reifenstapel aus der Königsklasse des Motorsports herum.

Das Highlight der Thematisierung war für uns aber der Abschussbereich der Bahn. Dort wurde eine Zuschauertribüne gebaut, von der aus die nicht Mitfahrenden die wahnsinnige Beschleunigung des Zuges beobachten können. Gegenüber dieser Tribüne gibt es eine große Anzeigentafel, auf der die Bahn während ihrer gesamten Fahrt aus verschiedenen Perspektiven verfolgt wird. Das Formel Eins Gefühl wird dadurch sehr gut wie auf einer echten Rennstrecke herüber gebracht.

 

Die Stationsausfahrt…
… und der Abschuss von der Tribüne aus.

Nun sind wir jedoch endlich an der Reihe und dürfen einsteigen.  Der Zug bietet nur Platz für zwölf Personen, wir probieren es erst einmal in der letzten Reihe. Nachdem wir langsam aus der Station gerollt sind, folgt die brachiale Beschleunigung innerhalb von fünf Sekunden auf 180 km/h. Das hat schon etwas Außergewöhnliches. Anschließend geht es senkrecht in den Tophat bis auf 112 Meter Höhe. Hier oben bleibt der im Rennwagen Design gestaltete Zug fast stehen, bevor er sich wieder senkrecht in die Tiefe stürzt. Eine Gerade, ein kleiner Hügel, die Schlussbremse, das war es schon.

Die Fahrt ist sehr schnell vorbei, der ein oder andere Airtimehügel oder Kurven hätten das Erlebnis noch intensiviert.
Aber wir wollen nicht meckern, allein der Abschuss und die Höhe sind die Fahrt definitiv wert. Es ist schon ein schönes Stück Technik, was auf so relativ kleinem Raum dort gebaut wurde. Und es ist, wie zuvor bereits erwähnt,  doppelter Europarekordhalter. 180 km/h und 112 Meter, wer mehr will muss den Kontinent verlassen.

So, den Count können wir nun also abhaken. Übrigens hat mein zwölfjähriger Sohn mich bei der Fahrt begleitet. Seit letztem Sommer hat er nämlich auch Gefallen an den ganz großen Bahnen gefunden. Nur meine Frau hat die Tribüne vorgezogen.

 

Der Tophat hat schon gewaltige Ausmaße!

 

 

Jetzt haben wir Zeit, uns den Rest des Ferrari Landes in Ruhe anzusehen. Es ist hervorragend  gestaltet, alles passt. Es gibt sowohl eine etwas verkleinerte Ausgabe des Colloseums in Rom, als auch des Markusturms  in Venedig. Dahinter versteckt sich eine Ausstellungshalle mit mehreren Ferrari Fahrzeugen und vielen Informationen über die Geschichte der Marke.
Als weitere Attraktion gibt es zwei 4-D Kinos, „Racing Legends“ und „Flying Dreams“. Besonders letzteres hat uns sehr gut gefallen, weil es sich dabei um ein Flying Theater handelt. Man hat dort wirklich das Gefühl quer durch Europa zu fliegen. Die Bewegungen der Sitzreihen sind perfekt auf den Filminhalt abgestimmt und man riecht sogar den Tannenduft, während man über einen Nadelwald fliegt.

 

Miniaturausgabe des Markusturms und Colloseums.
Sehr schön gestaltetes Theming im Umfeld von „Red Force“.

Direkt neben „Red Force“ steigen noch zwei Türme in den Himmel, welche die Kolben in einem Motor symbolisieren sollen. Einer von ihnen ist ein Freifallturm, der andere ein abgeschossener Turm. Die beiden Attraktionen runden das Bild des Parks ab.

Mehr in Bodennähe hat man darüber hinaus die Möglichkeit, mit „Maranello Grand Race“ gemütlich in kleinen Ferraris über einen Rundkurs zu fahren. Die Kleinsten können bei „Junior Championship“ in einem Kart die Kurven schneiden. Und wer sich handwerklich betätigen möchte, darf sich bei einem Boxenstop im Reifenwechsel an einem Formel Eins Boliden versuchen. Natürlich gegen die Zeit.

Alles in allem ist das Ferrari Land in unseren Augen sehr stimmig und gut gelungen. Es ist eine tolle Ergänzung zu Port Aventura. Zumindest an einem Tag eines Besuches sollte man das kleine Italien mitten in Spanien dazu buchen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Am gebuchten Tag ist ein Wechsel zwischen den beiden Parks übrigens beliebig oft möglich.

Wir haben am frühen Nachmittag das Ferrari Land in Richtung Port Aventura verlassen. Das ist natürlich der wesentlich größere Hauptpark mit deutlich mehr Attraktionen und vor allen Dingen Achterbahnen. Darüber wird es sicherlich in nächster Zeit einen separaten Bericht an dieser Stelle geben. Freut Euch schon einmal darauf.

 

Bald gibt es als Zugabe einen separaten Bericht aus Port Aventura!

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