Flug der Dämonen

Flug der Dämonen.

 Deutschlands erster Wingcoaster.

Neu 2014 im Heide Park Resort Soltau.

 

 

Hey 8erbahnfreaks,

 

heute nun mein erster persönlicher Bericht zu Flug der Dämonen – Deutschlands erster Wingcoaster im Heidepark Resort Soltau vom 29.03.2014.

Pünktlich zum offiziellen Saisonstart und Opening des neuen Wingcoasters war ich vor Ort und bringe euch ein paar Eindrücke mit.

Aber fangen wir ganz von vorne an! 🙂

Definition:

Ein Wingcoaster [deutsch: Flügelachterbahn], ist eine Achterbahn, wo man nicht auf oder unter, sondern neben der Schiene sitzt. Dadurch gewinnt die Fahrt ein besonderes Fahrgefühl, als würde man auf den Flügeln [bsp. einer Fledermaus] mitfliegen.

Historie

Flug der Dämonen wurde von der Schweizer Firma Bollinger & Mabillard, kurz B&M auf dem ehemaligen Gelände der Wildwasserbahn II gebaut. Gut 2,5 Jahre sind für Planung und Aufstellung ins Land gegangen, das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen.

Der neue Coaster hat insgesamt 8 Inversionen, einige interessante Near-Miss-Effekte wie Brücken, Zäune sowie alt aussehende Mauern und ist insgesamt 772 Meter lang und hat eine Maximalhöhe von 40 Metern. Während des Fluges wird eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreicht, und das bei 3 Minuten Flugdauer. [Der eigentliche Flug geht jedoch nur knapp 2 Minuten]. Mit Nichts unter und nichts über dir fliegt man mit bis zu 4G durch ein kleines Dorf, was von Dämonen heimgesucht wurde. Kannst du ihnen entkommen? Die 15 Millionen-Euro teure Bahn transportiert 1060 Gäste in der Stunde (2 Züge mit jeweils 4×6 Sitzplätzen, davon 6 XXL-Sitze in den Reihen 1,4 und 6) und ist ab 10 Jahren sowie für alle in der Größe von 1,40m bis 1,95m bis 130 kg zugelassen.

Flug der Dämonen ist im Themenbereich Transsilvanien zu finden. Die Geschichte beginnt schon bereits beim Betreten des Portals, wo man von Dämonen begrüßt wird und die schwarzen Züge im Dämonen-Styling, gestaltet vom Graffiti-Künstler Markus Genesius, auf den weißen Schienen entlang fahren sieht. Schon hier wird klar, das wird kein Zuckerschlecken.

Lasset den Flug beginnen…

Für alle Butler-Fans und Singles unter euch geht es links am Shop vorbei direkt zum Stationsgebäude. Für alle anderen bleibt nur der Weg durch das alte Bergwerk, um an selbiges Ziel zu gelangen. Der Eingang dafür ist jetzt am ehemaligen Notausgang der WIWA II. Vorher könnt ihr es euch im Testsitz bequem machen.

Für alle Fans der Wildwasserbahn II muss ich leider sagen, dass an Theming im ehemaligen Bergwerk absolut nichts mehr vorzufinden ist. Die alten Bergwerksfiguren, der Plätscherbrunnen und sämtliche Deko sind verschwunden. [Wahrscheinlich hat sie der Dämon zerstört? Ich hätte mir die alten Bergwerksbewohner gut als Einheimische des Dämonendorfes vorstellen können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden]. Vorbei am ehemaligen, nun verschlossenen Rondell gibt es nun einen Durchbruch, der wieder nach draußen führt. Hier muss man sich jetzt durch ein Labyrinth kämpfen, bis man nach ca. 30 bis 45 Minuten Wartezeit (an besucherstarken Tagen) das Stationsgebäude erreicht. Dieses liegt oben auf einem Berg und sieht schon alt und verrottet aus. Immerhin findet man in der Q-Line einen kleinen Snack- und Getränkeshop, um sich vor der Fahrt noch einmal zu stärken. Bereits in der Warteschlange kann man die ganze Breite des Wingers verfolgen und die Insassen schreien hören. Zum Schutz vor möglichen losen Gegenständen (oder frei fliegenden Dämonen) wurden an den wesentlichen Stellen Schutznetze angebracht, die die möglichen Tascheninhalte der Fahrgäste auffangen, oder auch die Fahrgäste selbst ;).

Oben am Stationsgebäude angekommen, kann man sich nun entscheiden, ob man links oder rechts sitzen möchte. In 2er-Teams geht es dann, wenn die 24 Personen pro Zug erreicht wurden, in die Stationshalle, die an eine alte ?Burg? erinnert. Putz bröckelt von den Wänden und auch die Decke, mit Leuchtern verziert, lässt eine gruselige Stimmung aufkommen.

Bei der Vergabe der Plätze gilt die Regelung: Wer zuerst kommt, … sitzt vorne. Denn es werden nur die benötigten Fahrer des Zuges ins Stationsgebäude gelassen. Vor dem Einsteigen müssen alle losen Gegenstände abgelegt werden. Dafür wurde eine neue Gepäckablage am Eingang installiert, in der diese abgelegt werden können. Dank des 2-Ablagen-Systems (ähnlich wie bei ?Desert Race?) ist der Diebstahl so gut wie ausgeschlossen, da diese nach jedem Wagen gedreht werden und bei Eintreffen in der Station wieder in der Ausgangsposition stehen, sodass jeder an SEINE Gegenstände gelangt.

Aber nun zum Flug mit dem Dämonen:

Einsteigen, anschnallen und los geht´s. Gestattet mir jedoch noch ein paar kurze Worte zum Sicherungssystem. Zum normalen Gurt gibt es noch den handelsüblichen Schulterbügel, der mit einem Gurt zwischen den Beinen festgemacht wird. Die XXL-Sitze sind an den roten Gurten zu erkennen. Die Beine hängen frei in der Luft.

Nach der ersten Rechts-Kurve, unter der Ausgangsbrücke hindurch, wo ein Dämon freundlich winkt, geht es nun 40 Meter nach oben. Dort angekommen geht es ins erste Flugmanöver, dem Wing Over Drop. Dabei dreht man sich auf dem Weg nach unten um 180° um die eigene Achse, bis man dann unten angekommen das Flugmanöver 2, das Tal erreicht. Dabei saust man durch einen Betongraben unter einer alt aussehenden Brücke hindurch. Achtung, Kopf einziehen! 😉 Unmittelbar danach erreicht man schon Flugmanöver 3, den Camelback mit einer sehr guten Airtime. Schon kurz darauf saust man unter dem neuen Shop (Bitte lächeln. Fotopoint!) hindurch, direkt ins Flugmanöver 4, dem berühmten Immelmann. Dabei fliegt man kopfüber über den Shop hinweg, bevor man in der Revolution Roll (5) auf das alte Bobbahngebäude zufliegt. Dieses wurde übrigens mit dem neuen Flug-der-Dämonen-Logo umgestaltet. Am Bobbahngebäude vorbei gelangt man nun nach links in die Panoramakurve (6), wo man einen sehr guten Blick über das komplette Gelände genießen kann, wenn auch nur kurz. Nah an den Köpfen der Wartenden in der Q-Line geht es ins Flugmanöver 7, die riesige Brezel . (Achtung, Ruckelgefahr!, hier muss noch verbessert werden, da durch einen leichten  Schlag der Flug für einen kurzen Moment unangenehm wird). Dabei dreht man sich gleich zweimal über Kopf, bevor man dann in der abschließenden Linkskurve und Flugmanöver 8, dem Overbanked Turn die Fahrt abschließt. Auf geradem Wege geht es dann leicht abwärts zurück ins Stationsgebäude, wo man ca. 20 Sekunden Zeit bekommt, um wieder durchzuatmen und noch einmal mit Blick nach rechts das Gelände einsehen und genießen kann.

Nach dem Ausstieg schnappt man sich wieder seine Sachen und geht über eine Treppe (Rechtsfahrer) bzw. vorerst links aus dem Stationsgebäude, um dann über eine zweite Treppe den Dämonenshop zu passieren (Linksfahrer).

Im Shop kann man dann das während der Fahrt geschossene Fahrtbild und weitere Souvenirs wie T-Shirts, Tassen, Fotorahmen, etc. im Dämonenstyling erwerben. Die lang erhoffte und diskutierte Glasplatte im Boden gibt es leider nicht. Das wäre bestimmt ein cooler Effekt gewesen.

Direkt schräg gegenüber wurde passend zur neuen Bahn im ehemaligen geschlossenen Brauhaus der Dämonengrill eröffnet. Auf der Speisekarte stehen Steaks, Burger und Salate. Dämonischen Appetit.

 

Fazit:

An sich ist die Bahn sehr gelungen. Sie macht Spaß zu fahren, gerade durch die vielen Umdrehungen, der zahlreichen Near-Miss-Effekte und der ?freie Flug? bekommt Flug der Dämonen seinen besonderen Reiz. Ich fand es schade, dass nur am Opening-Tag die Q-Line mit zahlreichen echten Dämonen besetzt wurde. Diese Art Theming könnte gerne von längerer Dauer sein. Wie schon geschrieben würde ich mir noch mehr Theming im ehemaligen Bergwerk wünschen. Auch das Theming im Dämonendorf ist meines Erachtens noch nicht abgeschlossen. Das ehemalige Rondell wurde neu mit einem Grünstich auf dem Dach verziert, das Bobbahngebäude hat das Logo des Dämonen erhalten und der ehem. Fotoshop (geschlossen) wurde ins Gelände integriert. Das Tal ist bisher noch eine reine Betonwüste, hier geht sicher noch was.

Die Near-Miss-Effekte nimmt man, je nachdem, wo man sitzt, mal mehr, mal weniger wahr. Bisher kann ich nur von der rechten Fahrseite aus berichten (linke Seite folgt). Hier habe ich in Reihe 2 und 6 gesessen. Reihe 2 hat dabei mehr Spaß gemacht, da man von den Effekten mehr überrascht wird und auch mehr mitbekommt. Besonders in der hinteren Reihe merkte ich noch einen leichten Schlag in der Brezel, den ich in der vorderen Reihe weniger wahr genommen habe.

Um zum Schluss zu kommen, einen Flug mit dem Dämonen sollte jeder einmal mitgemacht haben, zumal es eine besondere Art der Erfahrung ist.

Die Firma IMAscore aus Paderborn ist wie auch schon bei der Krake für den neuen Soundtrack verantwortlich, der sich sehr gut hören lässt und gut zum Thema Dämon passt.

Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim ?Flug der Dämonen ? Deutschlands erstem Wingcoaster? im Heidepark Resort Soltau.

Dämonische Grüße, Coaster-Jim 🙂

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